Friedrich-Wilhelm Leverkus

Private-Öffentliche Kooperation bei der Forschung mit versorgungsnahen Daten

Sowohl die Zulassungsbehörden als auch die HTA-Institutionen ziehen immer mehr Daten aus der Routineversorgung in ihre Entscheidungen mit ein. Die Diskussionen der FDA und auch der EMA sind hier ein Beispiel für zukünftige Entwicklungen. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) und das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) haben erst im letzten Jahr Guidelines für die Nutzenbewertung von Registerdaten vorgelegt. Mit zunehmender Digitalisierung und verbesserter Dateninfrastruktur verbessert sich die Möglichkeit von Forschung mit Routinedaten. Anhand von Praxisbeispielen werden Forschungsschwerpunkte und Forschungsinteressen der pharmazeutischen Industrie dargestellt. Diese Projekte benötigen eine Kooperation mit Universitäten, Krankenkassen oder anderen öffentlichen Institutionen. Oftmals zeigen sich der Datenschutz und die Governance jedoch als Roadblocker. Wir werfen u.a. einen Blick in europäische Nachbarländer um zu sehen, wie dort die öffentlich-private wissenschaftliche Kooperation strukturiert ist und wie diese Probleme angegangen werden.

Biografie

Nach seinem Studium der Statistik an der Universität Dortmund arbeitete Friedhelm Leverkus zunächst an der Sozialforschungsstelle Dortmund unter anderem an den Themenbereichen Versorgungsforschung, Technologiefolgenabschätzung und Arbeitssoziologie.

Herr Leverkus begann 1991 seine Laufbahn bei Pfizer zunächst als Biometriker. 1994 übernahm er die Leitung der Biometrie von Pfizer Deutschland. Sein Team beschäftige sich mit der Planung und Auswertung von klinischen Studien und  Beobachtungsstudien. Ab 2006 beschäftigte sich Friedhelm Leverkus bereichsübergreifend schwerpunktmäßig mit den IQWiG-Bewertungen. In 2010 übernahm er die Leitung der HTA&OR Gruppe, die für die Nutzenbewertung nach AMNOG (HTA)  und Versorgungsforschung (Outcomes Research) verantwortlich ist. Zum Aufgabengebiet der Abteilung gehört insbesondere die Entwicklung der Nutzendossiers nach dem AMNOG und die Planung, Durchführung, Analyse und Interpretation von Versorgungsforschungs- Lebensqualitäts- und Epidemiologischen Studien.